18.07.2021

yael inokai: mahlstrom

an der beerdigung von barbara, die sich als junge frau das leben genommen hat, sind auch alle versammelt, die gemeinsam mit ihr zur schule gegangen sind, nur yann fehlt. seine abwesenheit wirft das licht auf eine unschöne vergangenheit. yann, der ein zugezogener war und immer ein aussenseiter blieb, wurde damals das opfer: er musste unter mobbing und gewalt leiden. auch adam, der eigentlich in yann verliebt war, wurde zum täter. alle daran beteiligten beginnen sich mehr oder weniger freiwillig ihren taten zu stellen. aus der perspektive der einzelnen werden kapitel für kapitel diese ereignisse aufgerollt.
ganz unauffällig und ruhig fängt der roman mit dieser trauerfeier an und erzählt dann immer stärker und eindringlicher diese dorfjugendgeschichte, die in ein offenes ende mündet. in einer schönen und reichen sprache berichtet die autorin über ein phänomen, das sich an vielen orten immer wieder ereignet, über das wenig gesprochen wird, und setzt damit den unbeachteten opfern ein denkmal.

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