25.07.2021

nino haratischwili: mein sanfter zwilling

ivo und stella werden – ohne blutsverwandt zu sein – wie bruder und schwester in der gleichen familie gross. früh in ihrer kindheit entwickeln sie eine leidenschaftliche liebe zueinander; sie können nicht ohne einander sein. inzwischen sind sie mitte dreissig, stella ist verheiratet mit mark und hat einen sohn. als ivo nach sieben jahren abwesenheit zurückkommt, bringt dies stellas wohlgeordnetes leben durcheinander. eine schuld aus frühen kindertagen lastet auf den beiden. sie gehen den damaligen ereignissen nach. schritt für schritt kommen sie einer komplizierten familiengeschichte auf die spur.
die liebe zweier geschwister, die des inzests verdächtigt werden, und die schwierigen beziehungsverhältnisse in einer patch-work-familie sind die zentralen themen des romans. die komplexe handlungsführung mit zeitsprüngen ist manchmal etwas unübersichtlich, was die gefahr birgt, dass man beim lesen die orientierung verlieren kann. der unterschied der beiden hauptprotagonisten lässt ein beinahe ungerechtes gefälle und eine einseitige abhängigkeit durchscheinen. auch wenn das buch nicht durchgehend spannend ist, enthält es eine geniale geschichte.

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