als schüler war kjerand heimlich in
birger verliebt. nach der grundschule trennen sich ihre wege und sie
verlieren sich aus den augen. kjerand bleibt im dorf und übernimmt
den hof seiner eltern, arrangiert sich mit dem leben und verheimlicht
seine homosexualität. dies ändert sich, als er mit sechzig jahren
mit einer krebsdiagnose konfrontiert wird und nach oslo zur
strahlentherapie fahren muss. bei der gelegenheit sucht er birger
auf, der dort eine kunstgalerie besitzt. birgers leben ist völlig
anders verlaufen. er ist ein weltoffener und erfolgreicher mann, der
einige weder einfache noch dauerhafte beziehungen zu anderen männern
hatte. nach anfänglichem zögern lädt birger kjerand ein, während
der therapiezeit bei ihm zu wohnen. langsam kommen sich die beiden
männer näher. eine schöne, ruhige und bereichernde beziehung
beginnt zwischen den beiden zu wachsen.
die schnörkellose erzählweise steht
im starken kontrast zu dem was der inhalt des romans vermittelt. die
tiefe und ruhige liebe zwischen zwei nicht mehr jungen menschen, die
frei von hektik und leistung, voll von zärtlicher zuwendung und
gegenseitiger sorge ist, wirkt nie kitschig oder oberflächlich,
sondern hat etwas liebenswertes und stilles, das beim lesen stark
fasziniert. die auseinandersetzung mit dem völlig anderen leben des
gegenübers bringt in diesem letzten lebensabschnitt nicht nur die
auseinandersetzung mit neuem, sondern auch aufbruch und hoffnung. das
buch ist mir so nahe gegangen, dass ich es gleich ein zweites mal
gelesen habe.
03.08.2021
odd klippenvåg: ein liebenswerter mensch
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