die mutter des autors wird mit 16
jahren bereits schwanger. von ihren träumen eines besseren lebens
bleibt nichts: sie heiratet den vater des kindes, einen gewalttätigen
alkoholiker. nach der trennung, trifft sie einen neuen mann, das
beziehungsmuster wiederholt sich. erst viel später verlässt sie
auch diesen und – mit einem schlechten gewissen – ihre inzwischen
erwachsenen jüngsten kinder. als édouard seine mutter trifft, ist
sie völlig verwandelt, um jahre jünger aussehend macht sie einen
glücklichen eindruck. aus der perspektive des sohns beschreibt der
autor, wie er sich als kind eine andere mutter gewünscht hatte, wie
auch er sie beleidigte und er in seiner jugend unter diesen umständen
litt.
ein eindringliches, ehrliches buch, das
nicht nur die beziehung zu seiner mutter, sondern auch die abgründe
und auswirkungen der sozialen unterschiede in der gesellschaft
beleuchten. beeindruckend ungeschönt, aber auch emotional wird hier
über eine frau berichtet, die lange zeit brauchte, zu sich selbst zu
finden, bis sie den mutigen schritt zur eigenen befreiung wagte. ein
werk das hoffnung macht.
23.01.2022
édouard louis: die freiheit einer frau
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