im gefängnis des internationalen
gerichtshofs in den haag freunden sich zwei insassen an. beide haben
früher in der gleichen armee gedient, im krieg kämpfen sie dann
aber auf gegnerischen seiten. der general wird in einem prozess
freigesprochen und kehrt als held in die heimat zurück. dort lebt er
zurückgezogen und bleibt in einem briefwechsel in kontakt mit seinem
ehemaligen mitgefangenen offizier. ana, eine kriegswitwe aus dem
dorf, wird seine haushälterin. sie findet heraus, dass der general
ein kriegsverbrechen zu verantworten hat, bei dem ihr mann ums leben
gekommen ist. kurz vor der heldenfeier, wird der general erneut
verhaftet.
ohne dass orte oder genaue
begebenheiten genannt würden, assoziiert man beim lesen die
geschichte mit dem balkankrieg in den 1990er-jahren. während der
briefwechsel etwas kompliziert und unbestimmt die damaligen
ereignisse ans licht bringt, erscheinen demgegenüber die beziehung
zwischen den handelnden menschen sehr konkret und klar. trotz der
schwere des themas leicht zu lesen, gibt dieses buch mit einer gut
geführten handlung einen blick auf späte folgen eines bürgerkrieges
und deren schleppende aufarbeitung.
15.04.2022
karl rühmann: der held
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