nach dem ende der sowjetunion
entscheiden olenkas eltern von tallinn in die ostukraine, die heimat
des vaters, umzuziehen. als jugendliche will olenka so schnell wie
möglich weg aus dieser armen gegend. eine kleine anzeige an einem
strommast weist ihr den weg: als eizellenspenderin beginnt ihr neues
leben. bald steigt sie auf, wird koordinatorin in der firma, die
kinderwünsche von unfruchtbaren paaren aus westeuropa erfüllt. ein
jahrzehnt später lebt olenka in helsinki, wo sie eines tages daria
begegnet, die sie damals als spenderin angeworben hat. jetzt plant
daria ein aus ihrer eizellenspende gezeugtes kind zu entführen.
olenka muss dies verhindern.
der roman handelt in einer zeit, in der
sich vieles im halblegalen oder illegalen bereich zugetragen hat.
gewalt, korruption und erpressung sind allgegenwärtig. direkt und
ohne beschönigung erfahren wir exemplarisch über die ausbeutung von
frauen durch die fortpflanzungsindustrie. die vielschichtige aber
auch komplizierte geschichte, mit ihren zeitsprüngen und den
detailliert beschriebenen persönlichen schicksalen, ist nicht immer
ganz übersichtlich, was dem ganzen aber keinen abbruch tut.
prägnant, detailliert, leicht sarkastisch und mit etwas schwarzem
humor führt uns die autorin in die unvorstellbare zeit der auflösung
eines politischen systems und dessen folgen. durch den krieg in der
ukraine erhält das buch eine zusätzliche aktualität.
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