28.06.2022

jakub małecki: saturnin

saturnin ist dreissig jahre alt und lebt alleine in warschau. als ihn seine mutter anruft, weil sein 96-jähriger grossvater tadeusz verschwunden ist, nimmt er urlaub und fährt nach hause ins dorf, wo er seine kindheit verbracht hat. zwei tage dauert die suche, bis der vermisste kilometerweit entfernt am ufer eines flusses im schlamm liegend gefunden wird. was hat dieser ort zu bedeuten? langsam erfährt der enkel die von kriegsereignissen gezeichnete lebensgeschichte seines grossvaters, der vieles wollte und konnte, nur nicht in den krieg ziehen.
es ist nicht nur die geschichte einer familie über drei generationen, die von einem krieg geprägt wird. beispiellos tritt in diesem an gewissen stellen auch etwas gruseligen roman zutage, wozu ein mensch in einer solchen krisensituation fähig ist und wie dies sein weiteres leben verändert und zerstört. nicht nur wegen der zeitweise hervorgerufenen gänsehaut, sondern auch wegen der mehrschichtigen und teilweise fiktiven erzählweise ist die zweite hälfte nicht immer ganz leicht zu lesen. aber dieses ganz besondere buch über ganz besondere verhältnisse ist in einer eindringlichen sprache geschrieben.

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