06.06.2022

assia djebar: die schattenkönigin

die eher westlich orientierte isma, mutter von zwei kindern, sucht für ihren mann eine zweite frau, um sich selbst aus den verpflichtungen der ehe zu befreien; etwas, das in der tradition ihrer gesellschaft durchaus vorgesehen ist. in hanja, einem jungen, bescheidenen mädchen aus einer armen familie findet sie die frau, die fortan ihre stelle einnehmen und ihren kindern eine gute mutter sein soll. aber auch hanja sucht sich mit phantasie und list ihre freiheiten.
hier tut sich ein blick in werte einer völlig anderen kultur auf. der tiefe einblick in die rolle der arabischen frau fördert für uns beinahe unverständliches und doch irgendwie logisches zu tage. mit viel geschick werden diese frauen den gesellschaftlichen ansprüchen gerecht und behalten sich dabei trotzdem ihre freiheit. das soziale gefälle ist unübersehbar und hat einen starken einfluss auf den grad der abhängigkeit. die autorin versteht es meisterhaft, gefühle und gedanken zu beschreiben. sie bringt uns damit eine fremde welt und denkweise auf faszinierende art nahe.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen