zu beginn des 14. jahrhunderts ist das
leben in der innerschweizer talschaft geprägt von aberglaube und
teufelsgeschichten. in dieser gesellschaft lebt der sensible sebi als
jugendlicher, der ein inniges und enges verhältnis zu seinem
ältesten bruder hat. das geschehen um ihn herum verleitet ihn zu
vielen gedanken über das reden und handeln der menschen. sein
untrügliches gespür für gerechtigkeit lässt ihn ahnen, wie
manches nicht zusammenpasst. er freundet sich mit halbbart an, einem
fremden, von dem niemand wirklich weiss, wo er herstammt. sebi lernt
von ihm menschenkenntnis und moralische werte. da der grosse teil der
bevölkerung arm und abhängig vom kloster ist gibt es unruhe in der
gegend, das volk lehnt sich auf. immer wieder gibt es neid,
diebstahl, brandschatzung und mord, bis alles in eine historische
schlacht mündet.
der parabelhafte roman ist eine weise
und berührende geschichte, die viele gesellschaftskritischen
parallelen zur heutigen zeit hat. in einer wunderbaren, lebendigen
sprache erfahren wir vom schwierigen leben zu jener zeit.
eingestreute dialektausdrücke vermitteln der handlung farbe und
intensität. das ganz besondere ist die beschreibung der gedanken von
sebi, der manches beobachtet, zu verstehen versucht und sich einen
eigenen reim auf ereignisse macht. beim lesen dieses buches wünscht
man sich, es nähme nie ein ende.
12.03.2023
charles lewinsky: der halbbart
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