01.03.2023

catalin dorian florescu: wunderzeit

sie stehen an der grenze und warten auf die ausreise aus rumänien. der vater von alin kehrt mit seiner familie dem land, in dem er keine perspektive sieht, den rücken. hier beim warten erinnert sich alin an ihre erste reise ins ausland. damals fuhr sein vater mit ihm bis nach amerika um für seine krankheit eine bessere therapie zu finden. nach der operation kehrten sie zurück, was niemand verstand, denn wer es einmal geschafft hatte wegzugehen, kehrte nicht mehr zurück.
witzig und leicht sarkastisch wird hier das komplizierte, schwierige leben im sozialistischen rumänien unter ceausescu beschrieben. aus der optik eines kindes, das nicht immer alles versteht, nicht alles einordnen kann, was erwachsene tun und sagen, macht sich alin mit einer bemerkenswerten beobachtungsgabe seinen eigenen reim auf die ereignisse. trotz aller leichtigkeit tritt der ernst des lebens unter diesem regime zu tage und zeigt uns, wie menschen untereinander solidarisch sein können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen