27.07.2023

simon froehling: dürrst

künstlerische erfolge, intensive liebesbeziehungen, klinikaufenthalte und leben in verschiedenen städten prägen dürrsts junges leben. als sohn aus wohlhabendem, bürgerlichem haus überwirft er sich schon früh mit seinen eltern, die ihm immer viel weniger nah waren, als barbarella, die haushälterin. bei ihr fühlt er sich schon als kind verstanden. er führt ein schwieriges leben zwischen psychischen hochs und tiefs, die seine bipolare erkrankung mit sich bringen. immer wieder kann man seine einsamkeit erahnen, obwohl er sich auf einige freunde verlassen kann.
der einblick in das leben eines manisch-depressiven menschen ist sehr berührend. mit einer realistischen beschreibung von gefühlen und zuständen aus einer aussenperspektive vermittelt er, welchen einfluss die krankheit auf seinen alltag und seine lebensperspektiven nimmt. surreal hedonistische momente wechseln mit abgrundtiefen verzweiflungen. spannend, wenngleich auch manchmal irritierend sind die immer wieder unvermittelt wechselnden zeitebenen der erzählung. rasant geschrieben und gut lesbar hinterlässt dieses autobiografische buch eine bleibende erinnerung.

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