nach einer nicht einfachen kindheit
ohne eltern beginnt der junge simon mit gelegenheitsarbeiten auf dem
karmelitermarkt in wien. er wohnt in einem zimmer bei einer
kriegswitwe und ist zufrieden mit seinem leben. als er von einer
leerstehenden gastwirtschaft erfährt, lässt er sich von der
aufbruchstimmung in den 1960er-jahren mitreissen und pachtet das
lokal. er beginnt ein café nach seinen vorstellungen zu führen.
bald hat er eine grosse stammkundschaft, für viele wird das lokal zu
einer art heimat, wo gegessen, getrunken, gestritten, geliebt und
geträumt wird.
es ist ein weiteres schönes buch von
robert seethaler, in dem er nicht nur die stimmung im nachkriegs-wien
treffend ausleuchtet, sondern auch meisterhaft sorgen und freuden von
menschen beschreibt, die nicht immer auf der sonnenseite des lebens
stehen. die einzelschicksale berichten aus dem alltag der sogenannt
kleinen leute, die ihr leben trotz vieler widrigkeiten zu meistern
verstehen. Die bildhafte darstellung der einzelnen figuren trägt ihr
übriges dazu bei. ein roman, dessen unkomplizierte direktheit sehr
emotional bewegt und eine grosse lesefreude auslöst.
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