sie ist extrem übergewichtig – er
ist kleinwüchsig: einzeln unterwegs ziehen sie schon alle blicke auf sich.
wenn sie gemeinsam auftreten, werden sie von allen angestarrt.
deshalb gehen sie nicht gerne aus, am wohlsten fühlen sie sich
zuhause in ihrer wohnung. während sie sich permanent mit ihrem
dicksein auseinandersetzt und damit hadert, scheint ihn seine
kleinwüchsigkeit kaum zu beschäftigen. so zieht sie sich immer mehr
zurück, während er sich eher der welt zuwendet und ein lexikon der
blicke schreibt, in dem er alle begriffe sammelt, die mit sehen und
schauen zu tun haben.
treffend und demaskierend beschreibt
die autorin den umgang mit menschen, die irgendwie nicht der norm
entsprechen und allein durch ihre erscheinung aechtung erfahren.
trotzdem hat mich das buch nicht richtig erreicht. komplex und
kompliziert angelegt, mit zeitsprüngen und retrospektiven, die
irgendwie schlecht einzuordnen sind, lässt es – etwas
unübersichtlich daherkommend – mich ratlos mit der frage zurück,
worum es wirklich geht.
30.06.2023
elif shafak: schau mich an
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen