in
der schule hat adelina mühe mit rechnen, lesen und schreiben. ihre
wirklichen begabungen werden kaum gefördert. so bleibt ihr letztlich
als junge frau nur die arbeit in der fabrik. dazu wird sie ungewollt schwanger und nach
einiger zeit vom kindsvater verlassen. als alleinerziehende mutter
muss sie sehen, wie sie über die runden kommt. sie lernt emil
kennen, einen erfolgreichen mann, der nicht nur ihre schulden
bezahlt, sondern sich auch liebevoll ihrer tochter emma zuwendet. mit
dem kauf eines alten bauernhofs in den piemontesischen bergen scheint
emil eine gemeinsame zukunft zu planen. plötzlich verschwindet emma
dort und auf der suche nach ihr, trifft adelina auf leute einer
revolutionären untergrundbewegung,
die ihr anbieten, ihre tochter zu suchen, wenn sie einen gefährlichen auftrag
übernimmt.
schon
jahre vor der geburt der hauptprotagonistin beginnt der roman und
bildet einen schönen einstieg in die exemplarische geschichte über
das leben einer frau in immer auswegloserer armut, mit den daraus
resultierenden gefahren. verzweigt und immer wieder sich überraschend
wendend bleibt die handlung realistisch und besticht nicht zuletzt
durch die treffenden schilderungen der aengste und stimmungen. die
direkte sprache lässt einen kaum los und bildet das problem der
armut und deren folgen unmittelbar und unausweichlich ab. der in die
1970er-jahre gelegte roman ist mit seiner thematik nach wie vor
aktuell und trotz des ernsten themas und der tragik schön zu lesen.
18.06.2023
lukas baerfuss: eine krume brot
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