21.06.2023

ariane koch: die aufdrängung

eine junge frau lebt alleine in einem grossen haus. sie nimmt einen gast auf, der dann bei ihr lebt. ihr bisher geordnetes leben verändert sich, der gast nimmt neben der zugewiesenen kammer immer mehr raum ein, verhält sich unerwartet und hat ansprüche. die gastgeberin erlebt einschränkungen, aber auch freudige momente. macht und unterwerfung beginnen ihre zufällige beziehung zu dominieren, bis zu dem tag, als der gast das haus verlässt und weiterzieht. auch sie begibt sich auf eine reise und wird ihrerseits zur gästin.
trotz einer kaum vorhandenen handlung geschieht in diesem text ganz viel. immer wieder fasziniert beim lesen die begegnung mit ungewohnt vertrauten gedankengängen. streckenweise sehr abstrakt bleibt das buch stilistisch ein leckerbissen. die nur vage beschreibung der figuren lässt vor allem deren verhalten und handeln ins zentrum rücken. die sprachlich und inhaltlich wunderbaren satzkonstruktionen geben dem ganzen werk eine beachtliche einzigartigkeit.

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