nach
einem unfall liegt der junge musiker franzisk im koma. längerfristig wird er von
den aerzten aufgegeben, nur seine grossmutter glaubt daran, er werde wieder erwachen. täglich
sitzt sie stunden an seinem bett, spricht mit ihm, liest ihm vor und pflegt ihn. nach zehn
jahren erwacht er aus seinem koma und erholt sich unwahrscheinlich
schnell. zurück im alltag trifft er auf ein land, in dem sich kaum etwas verändert hat. alles
ist noch gleich wie damals: der gleiche präsident an der macht, die
gleichen schwierigkeiten im land. für den jungen franzisk, der zehn
jahre seines lebens nachholen will, ist dies nicht der ort. er
entscheidet sich das land richtung deutschland zu verlassen. aber bei
der erlangung des visums tauchen unerwartete schwierigkeiten auf.
ohne
seinen tiefgang zu verlieren, ist dieser hochaktuelle roman humorvoll
und leicht zu lesen. die manchmal etwas unwahrscheinlichen umstände,
die etwas skurrile handlung, tun der ernsthaften auseinandersetzung
mit dem thema macht und unterdrückung durch einen diktator keinen
abbruch. die subtile beschreibung der mechanismen in einem zunehmend
totalitären staat ist bestechend. auch wenn diese geschichte an
vielen orten auf der welt handeln könnte, wird spätestens bei der
ersten erwähnung von minsk die vermutung bestätigt, dass es sich um
belarus handelt..
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