16.09.2023

margrit cantieni: 1941, liebe in herzlosen zeiten

als marek und sophia sich zum ersten mal treffen, ist es die liebe auf den ersten blick. aber es ist nicht einfach, denn marek ist ein internierter polnischer soldat und beziehungen zu einheimischen frauen werden nicht gerne gesehen. trotzdem treffen sie sich immer wieder. sophia wird schwanger, was zu weiteren schwierigkeiten führt. als liebevoller vater nimmt marek jede möglichkeit wahr, mutter und tochter zu sehen. aber er hat auch heimweh nach seinem land und seiner familie. dazu kommt, dass für solche paare ein amtliches heiratsverbot gilt.
ein sehr schönes und emotionales buch, das die spannung vom anfang bis zum schluss hält. vor dem hintergrund eines stücks schwieriger, wenig bekannter und nicht gerade rühmlicher geschichte der schweiz entfaltet sich das persönliche schicksal zweier junger menschen. die beschreibung der lebensumstände, der damaligen verhältnisse und der emotionen faszinieren beim lesen immer wieder. ganz auf der seite des paares stehend, teilt man leid und freude, schwankt dauernd zwischen hoffnung und verzweiflung. menschlichkeit und unmenschlichkeit stehen einander immer wieder gegenüber. ein richtig eindringlicher roman – der einmal begonnen – einen richtigen sog entfaltet.

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