02.09.2023

florian gottschick: damals im sommer

zwei brüder verbringen die sommerferien mit ihren eltern am meer. der sportliche aeltere ist mit seinen 17 jahren schon ziemlich selbstsicher. der fünfzehnjährige ich-erzähler ist voll von zweifeln und bewundert seinen bruder. trotz aller unterschiede haben die beiden aber ein inniges verhältnis. am strand lernen sie den rätselhaften filip kennen. der jüngere ist fasziniert – bisher nicht gekannte gefühle brechen über ihn herein. die beiden kommen sich näher, bis sie am letzten ferientag die nacht miteinander verbringen. nach der abreise bricht der kontakt ab und filip bleibt kaum erreichbar. dann verändert eine nachricht in seinen sozialen medien alles, lässt den jüngeren bruder auf einen schlag erwachsener werden.
der aus der retrospektive erzählte familienroman ist auch ein liebesdrama und eine schwule coming-out-geschichte. der sprachlich oft ein wenig eigenartige, streckenweise konstruiert wirkende text erscheint etwas überladen und handlungsgehetzt. sehr schön ist die darstellung des komplizierten verhältnisses der beiden brüder, während die eltern eher etwas plakativ daherkommen. alles in allem ist das buch jedoch spannend zu lesen. es kam mir – mich an meine eigene pubertät erinnernd – irgendwie sehr nahe.

 

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