29.08.2023

damon galgut: das versprechen

auf einer farm ausserhalb pretorias leben die swarts. als rachel, die mutter, ziemlich jung stirbt nimmt sie ihrem ehemann das versprechen ab, wonach ihre bedienstete, das kleine haus in dem sie auf der farm wohnt, als eigentum erhalten soll. amor, ihre jüngste tochter, wird zeugin dieses gesprächs. zunächst passiert jedoch nichts – noch ist es schwarzen nicht erlaubt grundbesitz zu haben. das apartheidsystem nimmt ein ende: die zerfallende farmerfamilie wird mit besitzansprüchen des ursprünglich ansässigen stammes konfrontiert. zuletzt kümmert sich amors schwägerin um die erbangelegenheiten. amor kommt nach langer abwesenheit zurück, mit der klaren mission, das damalige versprechen endlich einzulösen.
eine geschichte, die in der zeit des apartheidsregimes in südafrika beginnt und sich über jahre hinzieht. die politischen veränderungen beeinflussen das leben der privilegierten weissen. ein tiefgründiges familienepos über recht und unrecht, macht und ohnmacht, liebe und hass. subtil, unaufdringlich, aber entlarvend taucht in den gesprächen die wertehaltung der einzelnen personen auf. die manchmal etwas unkonventionellen satzkonstruktionen lassen einen noch einmal ein paar zeilen zurückzufahren, um zu verstehen, worum es geht. sonst aber, trotz des ernstes der sache, leicht zu lesen.

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