wir
schreiben das jahr 2011, auf einem verlassenen grundstück erwacht
adolf hitler mitten in berlin. als erstes erblickt er ein paar
jungen, die sich über den skurrilen, verdreckten alten lustig
machen. ein eigenartiger dialog beginnt, sie kennen ihn nicht, er
wundert sich über deren verhalten. hitler findet hinaus auf die
strasse, staunt über all die veränderungen und stellt an einem
zeitungskiosk endlich fest, in welchem jahr wir uns befinden. er ist
in seiner alten eigenen realität, während er von den menschen als
komiker gelesen wird, der den ehemaligen reichsführer persifliert.
bald wird er von fernsehleuten entdeckt und in eine comedy-show
eingeladen. nach seinen ersten auftritten erhält er seine eigene
sendung. die geschichte nimmt ihren lauf.
ein
höllisches buch, eine satire, die immer wieder grenzen auslotet,
diese aber nicht überschreitet. bestechend wird das funktionieren
des heutigen politbetriebs, das agieren des heutigen politischen
establishments, aber auch das profitdenken der wirtschaft analysiert
und kritisiert. dies alles aus der sicht des protagonisten mit seinem
nationalsozialistischen hintergrund, was beim lesen immer mal wieder
gänsehaut und befremden aufkommen lässt. trotz dieser satirischen
gratwanderung bleibt die botschaft des romans immer klar und setzt
den fokus auf die gefahr, wie wenig es brauchen würde, um die
verhältnisse wieder zurückkippen zu lassen. dies ist der höchste
verdienst dieses buches.
10.08.2023
timur vermes: er ist wieder da
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