edmond und jules de goncourt,
wohlhabende brüder, die alles teilen und lebenslang zusammen wohnen,
bewegen sich mitte des 19. jahrhunderts in pariser künstlerkreisen
und sind selbst schriftstellerisch tätig. ihr haushalt wird durch
rose geführt, eine treue, dienstfertige und diskrete angestellte.
die beiden brüder – so lange steht sie schon im dienst der familie
– kennt sie schon als kinder. als rose sich in den sohn der
benachbarten ladenbesitzerin verliebt, tut sie alles um in seiner
gunst zu stehen. der jedoch nutzt sie schamlos aus und zerstört
zunehmend ihre existenz. mit sich selbst beschäftigt nehmen die
beiden brüder dies aber nicht wahr, bis rose schwer erkrankt stirbt.
die geschichte entführt einen in die
welt des damaligen paris und zeigt etwas vom sozialen gefälle dieser
gesellschaft. so unterschiedlich und fremd die lebenswelten der
beiden brüder und ihrer bediensteten sind, zeigen sich fein und
treffend beschrieben, die aufflackernden menschlichen regungen. eine
spannend geschriebene und trotz des tragischen themas schön zu
lesende art sozialstudie, die über eine vergangene welt berichtet.
31.10.2023
claude alain sulzer: doppelleben
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