19.11.2023

simon deckert: siebenmeilenstiefel

die mittlerweile erwachsene andrea und ihr etwas jüngerer bruder michl wachsen in einem schwierigen umfeld auf. ihr vater ist alkoholkrank, die mutter hat die familie schon lange verlassen. eines tages flüchtet sie gemeinsam mit ihrem bruder aus dieser enge zu einer verwandten in der stadt. michl, für den die schule nicht einfach war und das leben auch schwierig ist, findet in bastian einen freund, mit dem er musik machen kann. andrea arbeitet zeitweise in einer bar. daneben erfindet sie eine eigene biografie, die sie mit fantasievollen lebewesen und ereignissen anreichert. sie verliebt sich in bastian, die zwei beginnen eine beziehung, in der bastian der realistischere ist. er bringt andrea dazu ihre maturitätsprüfung doch noch nachzuholen. irgendwie ist der roman dann plötzlich zu ende, alles bleibt offen.
so kompliziert die beschreibung des inhaltes erscheint, so ist dieser auch. kurz: zwei junge menschen, die eine neue lebensgrundlage suchen und träume haben. aber keine einfach ablaufende, sondern eine komplexe auf verschiedenen ebenen und in verschiedenen zeiten angelegte geschichte. das ganze kommt etwas unübersichtlich daher, erst gegen schluss lassen sich beziehungen und ver­wandt­schaftsgrade der handelnden überblicken. der etwas ungewohnte umgang mit dem genitiv irritiert zunächst, macht das buch aber damit irgendwie sympathischer. mich hat es trotz der aktualität des themas nicht wirklich erreicht.

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