für elsa, die kritische und
eigenwillige mutter von luzia, ist es nicht einfach eine pflegerin zu
finden, die rund um die uhr da ist. in pina wird nun jemand gefunden,
die auch von elsa akzeptiert wird. während elsa mit dem leben
weitgehend abgeschlossen hat und bereit ist zu sterben, wird sie von
ihrer tochter immer wieder aufgefordert zu essen oder an die frische
luft zu gehen. pina steht schnell zwischen den ansprüchen der
tochter und den verweigerungen der mutter. sie findet ihren weg,
damit umzugehen und baut eine nahe und gute beziehung zu elsa auf.
gleichzeitig wird sie immer wieder an den tod ihrer eigenen mutter erinnert,
vor der sie sich – als aus ihrem heimatland geflohene – nicht
verabschieden konnte. zum schluss stirbt elsa und hinterlässt bei
pina eine lücke.
es ist eher wieder ruhig geworden um
die thematik der 24-stunden-betreuung. dieser roman ist ein beitrag
aus einer anderen sicht und konzentriert sich vor allem auf die
pflegebeziehung der beiden frauen und auf das heimweh und die
verlassenheit pinas im fremden land. die auseinandersetzung mit den
oft schwierigen arbeitsbedingungen fehlt völlig. das buch beschreibt
einen eher kurzen zeitraum. für mich ist das loyalitätsproblem
pinas das zentrale moment, das einfühlsam beschrieben wird. die eher
traditionelle familiensituation und das begüterte umfeld haben
zeitweise etwas clichéhaftes, was manches etwas zu unproblematisch
erscheinen lässt.
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