11.05.2024

jon fosse: ein leuchten

einem mann ist es etwas langweilig, er setzt sich ins auto und fährt ziellos umher. einmal rechts abbiegen, dann wieder links, die strasse wird immer schmaler. als es zu schneien beginnt, bleibt er auf einem waldweg stecken. langsam wird es dunkel und er macht sich auf, hilfe zu suchen. dabei verirrt er sich im wald. er sieht ein licht, gestalten scheinen auf ihn zuzukommen, er hört stimmen. er wird müde, die verlockung ist gross, sich hinzusetzen und etwas zu schlafen, er weiss aber, so könnte er erfrieren. er folgt den gestalten in eine unbestimmte richtung.
in dieser mystischen novelle kommen alle gedanken und aengste vor, die man in solch unwirtlichen situationen hat. ein ruhig fliessender, scheinbar endlos sich im kreis drehender text vermittelt ohne unterbrechung die gedanken des irrenden in einer stillen und sinnlichen art. es ist eine eigenartige erzählung, die mich trotz der kaum vorhandenen handlung irgendwie fasziniert.

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