simon hat seinen vater nicht gekannt:
noch bevor er zur welt kam, war cornelis in einem der beiden
flugzeuge unterwegs, die 1977 auf teneriffa zusammenstiessen. er kam
nie mehr zurück. simon hat früh den coiffeur-salon seines
grossvaters übernommen, lebt ein ruhiges leben als single, trifft
sich ab und zu mit männern, eine beziehung wird aber nie daraus. als
leidenschaftlicher schwimmer hilft er seiner mutter, die behinderten
jugendlichen schwimmunterricht erteilt. igor, ein bildschöner,
stummer jugendlicher aus dieser gruppe hat es ihm angetan. er
schneidet ihm die haare und ist auch versucht ihn zu verführen.
zudem beschäftigt sich einer seiner kunden, ein schriftsteller, mit
der damaligen flugzeugkatastrophe, was auch simon dazu bringt, sich
damit auseinanderzusetzen, nicht zuletzt, weil er nicht an den tod
seines vaters glauben kann. die antwort, ob er mit seinen zweifeln
recht hat, findet sich gegen ende des buches.
in dieser familiengeschichte, in die
etwas viel gepackt ist, laufen die verschiedenen handlungsstränge
nebeneinander her ohne wirklich einen bezug zueinander zu haben.
trotzdem wirkt das ganze nicht etwa konstruiert, sondern liest sich
leicht und hält eine gewisse spannung. mich beeindruckt vor allem
die berührende sprache, mit der der autor einzigartige bilder
entstehen lässt und die suchende unsicherheit dieses mannes
zurückhaltend, aber treffend beschreibt. auf den letzten seiten ist
man mit einem etwas abrupten ende konfrontiert, das einen mit einigen
fragen zurücklässt.
30.04.2024
gerbrand bakker: der sohn des friseurs
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen