der ort der handlung ist sokcho, ein im
winter kalter und verlassener küstenort, nahe der grenze zu
nordkorea. yan kerrand, ein künstler aus frankreich, trifft bei
seiner ankunft in der pension auf die aus dem ort stammende junge
angestellte. er kommt hierher um die stille zu suchen, ihr ist die
stille schon lange zu viel, sie möchte den ort eigentlich verlassen.
in gesprächen kommen sich die beiden näher, unternehmen gemeinsame
spaziergänge oder sie begleitet ihn auf ausflügen. mit kerrand
beginnt sich für sie eine neue perspektive aufzutun, ohne ihren
verlobten, dessen werte sie kaum teilt und ohne die verpflichtungen
gegenüber ihrer mutter. irgendwie bleibt er ihr aber rätselhaft und
lässt sie letztlich allein zurück mit seinen aufzeichnungen.
in einer behutsamen sprache beschreibt
die autorin die subtile annäherung zweier menschen, die kulturelle
unterschiede trennen, die aber ein interesse aneinander finden. ein
nur etwa 140 seiten umfassender roman, der tiefgründig und
einfühlsam die entwicklung dieser beziehung beschreibt in der die beiden
trotz der gegenseitigen anziehung kaum füreinander erreichbar sind.
einiges an symbolik bleibt mir als leser verschossen, doch das offene
ende lässt mich die geschichte selbst weiterspinnen.
25.04.2024
elisa shua dusapin: ein winter in sokcho
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen