als
der junge polizist nestor camacho in miami während einer
dramatischen kletteraktion einen kubanischen flüchtling von
einem hohen segelmast
rettet, ist er der held des tages. aber von seinen kubanischen
landsleuten wird er als
verräter gebrandmarkt, weil durch diese aktion dem flüchtling die
selbständige ankunft auf dem festland nicht mehr möglich ist, was
ihm den zugang zu einem asylverfahren verunmöglicht. nestors familie
wendet sich von ihm ab und seine freundin magdalena verlässt ihn.
als krankenschwester arbeitet sie bei einem
arrivierten psychiater, mit dem sie eine beziehung eingeht, von der
sie sich einen sozialen aufstieg verspricht.
nur der junge journalist john smith, der den helden camacho nach
seiner kletteraktion als erster interviewt hat, hält -- nicht ganz
uneigennützig -- zu ihm, denn er ist hinter einer ganz grossen
geschichte her.
ein junger russischer oligarch schenkt dem museum in miami bilder im
wert von mehr als 70 millionen dollar. der journalist geht dem
gerücht nach, alle diese bilder seien fälschungen. dazu braucht er
die hilfe von nestor, der ihm unterlagen aus polizeiakten besorgen
kann. zur etwa
gleichen zeit
trifft magdalena an einer einladung auf
diesen
russen, der sich für sie interessiert. der an diesem morgen der ersten
gemeinsam verbrachten nacht veröffentliche zeitungsartikel über den fälschungsverdacht beendet das intime zusammensein jäh. nichts
ist mehr wie vorher.
ein
spannendes buch mit einer vielschichtigen handlung, die nicht nur
sehr verflochten ist, sondern auch viele aspekte des lebens der
unterschiedlichen ethnischen gemeinden in miami zeigt. die teilweise
in sarkasmus abgleitenden beschreibungen der einzelnen milieus geben
ein faszinierendes bild, wie in einer grossen stadt arm und reich
nebeneinander leben, ohne wirklich miteinander in kontakt zu stehen,
vor allem aber wie ressentiments, vorurteile und aengste die
handlungen und entscheide von polizei und
regierung beeinflussen können. die oft etwas überzeichnete
beschreibung der personen belustigt eher, als dass es stört. keine
der einzelnen episoden ist wirklich abgeschlossen, alles hat ein
offenes ende, das der phantasie der lesenden überlassen wird.
auch
wenn der titel englisch ist: ich habe das buch in der deutschen
uebersetzung gelesen. einzelne passagen werden in der originalfassung
belassen, was ein sehr starkes bild zu vermitteln vermag.
14.06.2024
tom wolfe: back to blood
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen