17.10.2024

john irving: die vierte hand

dem schönen und attraktiven patrick wallingford, reporter eines mässig seriösen nachrichtensenders, wird während einer reportage von einem löwen die hand abgebissen, weil er zu nahe ans gitter des käfigs kommt. die kamera läuft: ein millionenpublikum wird zeuge des unfalls. dies ruft den handchirurgen dr. zajac auf den plan, dessen traum es ist, die erste handtransplantation durchzuführen. die junge doris claussen will dem reporter die hand ihres ehemannes dafür spenden, aber ihr ehemann ist jung und gesund. als er plötzlich bei einem selbstunfall ums leben kommt, ist es soweit.
die etwas abwegige und mit viel fantasie geschriebene geschichte zeichnet sich zwar durch eine wunderbar fliessende sprache aus, der inhalt wirkt jedoch ziemlich unwirklich. eher störend erscheinen die plakativ überzeichneten personen und deren handlungsmuster. die übermässig vielen sexszenen lassen die eigentliche botschaft des buches – trauer, liebe, umgang mit verlust – zu sehr in den hintergrund treten. obwohl sehr konstruiert, voll von unwahrscheinlichem und abgründigem, lässt sich zumindest die erste hälfte des romans gut lesen, später verliert er an kraft und spannung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen