07.10.2024

margrit schriber: die stickerin

maria antonia räss wird als tochter in eine von armut geplagte grossfamilie geboren. schon im alter von vier jahren muss sie zur heimarbeit für die stickereiindustrie beitragen. sie ist talentiert und entwickelt sich zu einer der besten stickerinnen. als erwachsene beschliesst sie nach amerika zu gehen. durch harte arbeit und disziplin erobert sie sich dort als erfolgreiche geschäftsfrau eine erlesene kundschaft für ihre filigranen stickereien. ihre familie und ihre heimat vergisst sie nie, kehrt immer wieder zurück, stiftet und hilft grosszügig mit ihrem vermögen. nach ihrem tod fördert die testamentseröffnung allerlei unerwartetes zu tage.
aus der perspektive der notariatssekretärin wird während der erbenversammlung das leben der verstorbenen nachgezeichnet. fiktion und realität gehen harmonisch ineinander über und lassen ein bewegendes bild aus jener zeit entstehen. der roman vermittelt ein stück industriegeschichte der schweiz. den schwierigsten arbeitsbedingungen und der ausbeutung der armen landbevölkerung setzt die autorin ebenso ein denkmal wie dieser ausserordentlichen frau.

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