in einer blocksiedlung
wohnt yasemin mit ihrer familie, gegenüber vito mit seiner mutter.
sie verliebt sich als teenager in ihn, der sie zunächst kaum
wahrnimmt, wenn sie mit immacolata, ihrer besten freundin,
stundenlang vor dem haus rumhängt. irgendwie wird es dann doch etwas
aus den beiden — die
jugendliebe dauert jedoch nicht lange. später lernt yasemin hermann
kennen, ein aufmerksamer, zurückhaltender und verständnisvoller
junger mann, mit dem sie viele jahre zusammen lebt, bis sie wieder
auf vito trifft. sie meint ihre jugendliebe wieder beleben zu können
und gibt dafür alles auf. er zieht bei ihr ein und macht sich in der
wohnung breit. sie hält es aus, macht sich klein und ordnet sich
unter. irgendwann wird ihr bewusst, wie toxisch diese beziehung ist
und sie wirft ihn aus ihrer wohnung. nur zufällig überlebt sie
seine gewalttätige reaktion.
diese geschichte, wie
sie aktueller nicht sein könnte, gibt einen einblick über den
mechanismus einer ungleichgewichtigen beziehung, aus der sich die
frau nur schwer lösen kann. die abhängigkeiten, das wechselbad der
gefühle, der kontrast zwischen wunsch und wirklichkeit werden genau
analysiert. bestechend sind die genau treffenden
milieubeschreibungen. im letzten kapitel verliert sich die handlung
und der text wird von theoretischen und psychologischen fakten
dominiert.
15.03.2025
deniz ohde: ich stelle mich schlafend
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