es zieht johann weg von zuhause nach
marburg ins studentenleben, wo er die neue freiheit geniesst. er lernt
christiane kennen, die schon seit ihrer frühen jugend mit tommi
zusammen ist. dies hindert sie nicht, gianni – so nennt sie johann
– unmissverständlich mitzuteilen, sie wolle mit ihm das bett
teilen. tommi reagiert locker und es beginnt eine art
dreiecksverhältnis. aber johann ist sich klar, dass er christiane
nicht liebt. ihre spröde und emotionslose art verstört ihn eher.
nach einigen erfahrungen geht er auf distanz: er reist weg und kommt
nach einer kleinen odysee in oostende an. eines nachts wird er
überfallen, tötet in notwehr den angreifer und flüchtet zurück zu
christiane. alles scheint so, wie er es verlassen hat, doch da
entdeckt er tommi tot in seinem blut auf dem bett liegen. er will
sich als täter stellen um christiane zu schützen und fragt sich
erneut, ob er sie doch liebt. auf der polizeiwache trennen sich ihre
wege. vierzig jahre später begegnen sie sich wieder. alles beginnt
von vorne.
eine eher eigenartige geschichte, in
die man sich zunächst einfinden muss. mit dieser etwas speziellen
handlung stellt der roman jedoch entscheidende lebensfragen. deren
nichtbeantwortung lässt einen beim lesen selbst schlüsse ziehen und
seine eigenen beziehungsmuster hinterfragen. auch wenn die charaktere
etwas blass bleiben, nehmen sie gestalt an und bieten
identifikationsmuster. das zentrale thema, die ambivalenz in einer
beziehung, ist überzeugend dargestellt, was das buch sehr lesenswert
macht.
08.07.2025
michael köhlmeier: die verdorbenen
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