ende
des 17. jahrhunderts wurden die täufer im emmental durch die
gnädigen herren von bern verfolgt und vertrieben. die damaligen
lebensumstände der landbevölkerung waren nicht einfach, das
leben war kaum abgesichert, naturereignisse konnten die menschen
genau so um ihre existenz bringen wie die unberechenbarkeit der
vögte. hunger war allgegenwärtig, säuglings- und
kindersterblichkeit waren ebenso alltäglich wie unfälle bei
der arbeit.
anhand
der lebensgeschichte der madleni schilt aufersteht dieses stück
zeitgeschichte. uebergetreten zu den täufern verliert sie im
verlauf ihres lebens ihren mann, die kinder, den hof und das
vermögen, einfach alles, trotzdem bleibt sie standfest und hält
an ihrem glauben fest. das ganze ist eingebettet in die
rahmenhandlung von anna, einer musikerin, die dieser geschichte
anlässlich eines aufenthaltes in der gegend nachgeht.
ein
kurzweiliger und spannender geschichtsroman, der uns in diese dunkle
zeit entführt. aber auch ein politisches buch, das uns aufzeigt,
wie die regierung in bern die kirche zur unterjochung des landvolkes
einsetzte und dessen ueberlaufen zu den täufern eine nur
logische folge war. spannend von der ersten bis zur letzten seite und
aktuell, wenn man die heutige zeit betrachtet, in der es so viele
religiös bedingte konflikte gibt.
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