nach
der diagnose eines lungenkrebses ist nichts mehr wie vorher.
christoph schlingensief erfährt im alter von 47 jahren mitten in
seinem aktiven leben diese zäsur. er beginnt seine gefühle und
erfahrungen in ein diktiergerät zu sprechen, daraus ist dieses buch
entstanden.
dieser
sehr persönliche erfahrungsbericht ist sowohl voll von hoffnung als
auch verzweiflung. er beschreibt seine stimmungsschwankungen, seine
begegnungen mit freunden, mit seiner mutter, mit seinen mitarbeitern
und dem gesundheitspersonal und erinnert sich oft an seinen
verstorbenen vater. das fortführen seiner projekte und seiner arbeit
ist in frage gestellt, er muss sich auf seine krankheit konzentrieren
und sich auf sich selbst zurückbesinnen. er setzt sich mit
religiösen fragen auseinander und findet immer wieder zu sich
selbst. auch eine innere ruhe stellt sich immer mehr ein.
ein
extrem berührendes buch, das eindringlich und ungeschönt zeigt, was
in der zeit seiner krankheit mit ihm geschieht. seine fähigkeit sich
exakt und authentisch auszudrücken, stimmungen und begegnungen genau
zu beschreiben, lässt einen fühlen, wie gerne er lebt und diese
liebe zum leben neu definieren muss.
ein
ganz wichtiges buch für mich, das ich mir bewahre, um es erneut zu
lesen: falls ich selbst einmal in eine solch lebensbedrohliche
situation komme, wird es mir eine wichtige stütze sein.
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