04.01.2013

marlen haushofer: die wand

eine frau fährt mit ihrer cousine und deren mann für ein paar tage in ihr jagdhaus. das paar geht abends noch einmal ins dorf und kehrt nicht mehr zurück. am nächsten morgen macht sie sich auf die suche nach ihnen und trifft unterwegs auf eine unsichtbare wand, die sie nicht überwinden kann. hinter der wand ist kein leben mehr zu sehen, sie bleibt mit dem hund alleine auf der welt zurück. eine kuh, später auch eine katze, laufen ihr zu. es bleibt ihr nichts anderes als sich mit ihren tieren auf ein einsames leben einzurichten.
aus der retrospektive nach zwei jahren dieses lebens erfolgt ihr bericht darüber. eine art robinson-geschichte, die realistisch beschreibt, wie ein leben ohne die annehmlichkeiten der zivilisation immer schwieriger wird und viel einfallsreichtum erfordert. aber vor allem ein philosophisches werk über leben, ueberleben und den sinn des lebens. in ihrer einsamkeit wird die frau auf existenzielle fragen zurückgeworfen.
obwohl nicht wirklich etwas geschieht, ist dieser bericht etwas selten spannendes. in einer unkomplizierten und klaren sprache berichtet die autorin von dieser ausnahmesituation, die einen unerwarteten ausgang nimmt und vieles offen lässt.
elke heidenreich zählt es zu einem der zehn wichtigsten büchern ihres lebens, es geht mir ähnlich.

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