04.07.2013

arthur honegger: freitag oder die angst vor dem zahltag

in den jahren vor dem zweiten weltkrieg herrscht nicht nur in deutschland krise und arbeitslosigkeit. auch in der schweiz ist die wirtschaftliche situation kritisch. das aufkommen des nationalsozialismus in deutschland hat auch in der schweiz seine auswirkungen. hier formiert sich der frontismus, deren vertreter mit dem nationalsozialismus sympathisieren und stimmung machen. am geschehen in einem dorf im zürcher oberland, das stark von der textilindustrie abhängig ist, zeichnet der autor die ereignisse jener zeit nach. da stehen sich gewerkschafter, bauern und fabrikbesitzer gegenüber. die nationale front beginnt zunächst im hintergrund, später immer offensichtlicher, in die geschehnisse einzugreifen. gegenseitige abhängigkeiten, gewalt und intrigen bringen die weitgehend verarmten arbeiter gegen die fabrikbesitzer und die bauern auf. je länger es dauert, je dreister die „fröntler“ werden, umso mehr beginnen aber auch andere kräfte zu wirken. der anfang zur ueberwindung dieser schwierigen krise klingt an und der zweite weltkrieg bricht aus.
ein grossartiges buch, das genau beschreibt und nie wertet. es zeigt auf, wie totalitäre systeme zu wirken beginnen, gibt uns einen blick auf ein stück schweizer geschichte, von der selten gesprochen wird, und die eine genauere betrachtung verdient.

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