15.12.2013

franz hohler: die steinflut

damit sie aus dem haus sind werden die siebenjährige katharina und ihr jüngster bruder kaspar kurz vor der niederkunft der mutter, in die höhe über dem tal geschickt, wo ihre grossmutter wohnt. katharina beschäftigt schon in ihrem alter die frage, woher die kinder kommen, wagt aber die erwachsenen nicht zu fragen. ein paar tage später sollen die kinder wieder nach hause ins tal und so geht die grossmutter mit dem kleinen kaspar und der entlaufenen katze hinunter. katharina weigert sich mitzugehen, bleibt noch oben und überlebt so den elmer bergsturz, während ihre ganze familie verschüttet wird und ums leben kommt.
die novelle, aus der ungewohnten optik eines kindes erzählt, fusst auf der historischen gegebenheit und wird zum zeugnis einer von den menschen gemachten naturkatastrophe. durch den schieferabbau wurde damals die stabilität des berges untergraben. aus der sicht einer siebenjährigen lesen wir, wie es zu jener zeit zu und her ging, in der armut und kindersterblichkeit herrschten, welche werte für die menschen wichtig waren und wie sie damit umgingen.

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