steve,
der weisse professor, und jabu, die schwarze anwältin, stehen für
das neue südafrika. kennengelernt hatten sie sich als revolutionäre
im kampf gegen die apartheid und ihre liebe begann, als dies für sie
noch verboten war. inzwischen führen sie ein bürgerliches leben in
einer vorstadt mit eigenem haus und zwei kindern. mit den in ihrer
umgebung lebenden früheren kampfgenossinnen und -genossen, die
mittlerweile alle auch zum gut verdienenden mittelstand gehören,
finden sie sich in einer oase von ruhe und relativem frieden. doch
realisieren sie die veränderungen, die die neue präsidentschaft
unter jacob zuma mit sich bringt und sehen längerfristig keine
perspektive mehr für sich in diesem land.
einzigartig
versteht es nadine gordimer am puls der zeit zu bleiben. mit diesem
roman vermittelt sie einen blick in das heutige südafrika, zwanzig
jahre nach der abschaffung der apartheid, auf die eine andere art der
ausgrenzung grosser teile des volkes folgte. reichtum und armut haben
folgen auf das zusammenleben und die zuwanderung von flüchtlingen
aus simbabwe gefährdet den ohnehin schon brüchigen sozialen
frieden. differenziert lässt sie ihre protagonisten über die
unterschiedliche sichtweise auf die aktuellen probleme diskutieren.
ohne urteile zu fällen gelingt es ihr, das komplexe sozialgefüge
dieses volkes, das noch immer unter den folgen des apartheidregimes
leidet, zu beschreiben und verstehen zu lernen.
verschiedene
handlungsebenen und schauplätze sind sehr dicht verknüpft und
komplex beschrieben, so dass das lesen grosse aufmerksamkeit
erfordert. es ist ein gewaltiger roman, kein buch der leichten
unterhaltung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen