27.06.2014

henning mankell: erinnerung an einen schmutzigen engel

im zentrum des romans steht die junge hanna, die als schiffsköchin nach afrika kommt und in lourenço marques, dem heutigen maputo, letztlich besitzerin eines bordells wird, in dem ausschliesslich weisse männer schwarze prostituierte treffen. als die schwarze isabel ihren weissen mann und vater ihrer kinder erschlägt und eingekerkert wird, nimmt hanna für sie stellung und unterstützt sie. dies ist im bestehenden rassistischen kolonialsystem eigentlich unvorstellbar.
die meisterhafte beschreibung der verhältnisse in der portugiesischen kolonie zu beginn des 20. jahrhunderts, eingebettet in eine spannende frauengeschichte, führt uns eine unglaubliche welt vor augen. gegenseitige verachtung, aber auch angst voreinander bestimmen den alltag zwischen schwarz und weiss. hanna beginnt diese strenge grenze zu überschreiten, lässt sich von ihrer menschlichkeit und ihrer ethik leiten und stellt sich quer gegen die herrschende, die einheimische bevölkerung unterdrückende gesellschaft.

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