11.11.2015

alina rheindorf: nenad

das ist die geschichte von zwei jungen in wien: nenad, der sohn einer montenegrinischen einwandererfamilie, die in beengten verhältnissen lebt, und kristian, der bei vermögenden eltern in einem grossen haus in einem villenviertel aufwächst und dem es materiell an nichts fehlt. die lebenswege der beiden kreuzen sich schon früh, sie gehen zeitweise gemeinsam zur schule, aber es wird nicht wirklich eine freundschaft. nenad hat den eindruck, dass er schon alleine wegen seines fremdsprachigen vornamens weniger chancen hat in der gesellschaft. und da sind noch goran und minerva. das geschwisterpaar sind die besten freunde von nenad. letztlich kreuzen sich die wege dieser vier jugendlichen immer wieder und das ganze nimmt ein erstaunliches, unerwartetes und schwer verständliches, etwas virtuelles ende.
nenad ist ein roman mit einer gesellschaftspolitischen botschaft. die benachteiligung von menschen mit migrationshintergrund, vorurteile der einheimischen bevölkerung und chancenungleichheit in der schule sind die zentralen themen. die geschichte hält ihre spannung vor allem über eine starke ereignisdichte, ist oft etwas plakativ und bedient in diesem kontext beinahe jedes cliché. es ist eher ein jugendbuch, das aber auch erwachsenen lesenden einen anstoss geben kann.

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