die
achtzigjährige johanna entscheidet sich, ihre wohnung aufzugeben und
in ein altersheim zu ziehen – die wohnung, in der sie mit ihrer
familie lange jahre verbracht hat und in der ihre kinder gross
geworden sind. um allen ihren entscheid kundzutun plant sie eine
einladung zum essen. im vorfeld dieses treffens kämpft der eine sohn
mit einem krebsverdacht, der andere flüchtet aus der psychiatrischen
klinik und die ehe der tochter scheint definitiv zu scheitern.
schliesslich erscheinen nur der ältere sohn, ein enkel und die
tochter. das sorgfältig geplante essen findet ein katastrophales
ende.
die
eigentlich spannende familientragödie, die für sich in anspruch
nimmt, ein abbild gesellschaftlicher verhältnisse im heutigen
deutschland zu sein, verkommt zu einer schwülstigen geschichte.
endlose schachtelsätze, voll von drehbuchartigen details, stören
dauernd und lenken vom substanziellen im text ab. auch die dichte
folge von meist überflüssigen nennungen von markennamen ärgert
beim lesen und lässt einen unweigerlich an „product-placement“ denken. dazu sieht man sich am ende unverhofft mit offenen
handlungssträngen konfrontiert. weniger wäre eindeutig mehr; die an
sich spannende und aktuelle geschichte würde – auf die hälfte
reduziert – sehr gewinnen.
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