22.01.2017

helen liebendörfer: des kaisers neue socken

basel im 15. jahrhundert, das konzil tagt über jahre, kommt in seinen entscheidungen nicht voran und seine legitimation wird immer wieder in frage gestellt. der bürgermeister und der rat machen sich sorgen, immer wieder werden diplomatische interventionen bei kaiser, papst und anderen herrschern und würdenträgern nötig. immer wieder wird henman offenburg, die zentrale figur in diesem roman damit beauftragt. oft ist er auf reisen, muss seine familie im schutz seines stiefvaters zurücklassen. seine frau anna ist mit all dem nicht immer einverstanden, weiss aber, ihre rolle als frau, ehefrau und mutter lässt nichts anderes zu.
das leben in dieser zeit war alles andere als ungefährlich und einfach. das haus offenburg mit seinen dienstboten steht im zentrum der geschichte, die die herrschaftsverhältnisse und abhängigkeiten eindrücklich darstellen. es gelingt der autorin ein spannendes bild der lebensumstände in jener zeit zu zeichnen, die bestimmt waren von der absoluten macht der kirche, von hexenglauben und zauber, angst vor krankheiten, feuersbrünsten, naturkatastrophen und pestepidemien.
geschichtsvermittlung fernab von trockener materie! es ist ein genuss, diesen bericht von der ersten bis zur letzten seite zu lesen und damit ein stück geschichte unserer vorfahren auf diese art und weise erkunden zu können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen