13.01.2018

steinunn sigurdardóttir: herzort

die alleinerziehende mutter harpa beschliesst mit ihrer drogenabhängigen tochter edda aus reykjavik wegzugehen, um sie der schlechten gesellschaft dort zu entziehen. harpas beste freundin heide fährt sie mit ihrem pickup an die ostfjorde. die reise der südküste islands entlang birgt viele ueberraschungen und verläuft nicht immer problemlos. die schwankende stimmungslage von edda und der versuch ihrer drogenfreunde sie zurückzuholen, bringt einige schwierigkeiten. und harpa ist noch auf einer ganz anderen, eigenen mission: sie will in ihrer heimat endlich erfahren, wer ihr leiblicher vater ist.
intensiv und von emotionaler tiefe ist die beschreibung des dilemmas der jungen mutter, die der fast unlösbaren aufgabe gegenüber steht, die tochter trotz ihrer frechen und ruppigen art zu lieben und gegen ihren willen das «beste für sie» zu wollen. daneben steht die jahrelange und tragende freundschaft von harpa und heide, die verschiedener nicht sein könnten. dies alles spielt sich in einer spektakulären landschaft ab. zuletzt löst sich auch die frage nach dem leiblichen vater ohne ins kitschige abzugleiten. wenn einem der einstieg in die geschichte gelungen ist, liest sich das buch gut und weckt sehnsüchte nach diesem einzigartig fremden island.

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