25.02.2018

kazuo ishiguro: alles, was wir geben mussten

das internat in hailsham macht auf den ersten blick einen völlig normalen eindruck. freundliche klassenzimmer, gute sportanlagen und eine schöne umgebung bieten den von der aussenwelt völlig abgeschirmten jugendlichen eigentlich alles. die lehrer sind freundlich und aufmerksam, es irritiert etwas, dass sie aufseher genannt werden. die schülerinnen und schüler haben eine ganz besondere bestimmung in ihrem leben, von der sie zunächst nur ahnen, bald aber gewissheit erlangen.
der eher eintönige, mit jugendproblemen durchsetzte alltag wäre nicht eigentlich stoff für einen spannenden roman. doch immer mehr entwickelt sich die geschichte in eine utopische, etwas unheimliche richtung. ueber weite strecken erahnt man unfassbares und unerklärliches, das sich ganz langsam konkretisiert und zum schluss zu einem sciencefiction-artigen ende kommt. das brillante daran ist die entwicklung der handlung, die sich immer mehr zu einem kongruenten ganzen fügt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen