als
lena heiner kennenlernt, weiss sie gleich, dass dies der mann ist,
mit dem sie ihr weiteres leben verbringen will. aber heiner zögert,
ist nicht sicher, ob er sich auf eine beziehung einlassen kann. er
ist ein auschwitz-ueberlebender, seine geschichte und seine
erlebnisse lassen ihn nicht mehr los. trotz aller schwierigkeiten,
wagen es die beiden und schaffen es, eine tragfähige beziehung zu
gestalten. immer wieder holt heiner seine lebensgeschichte ein, schon
nur einzelne zufällige worte erinnern ihn an ereignisse während
seiner gefangenschaft. viel und oft muss er darüber reden. später
machen sie sich auf nach polen um die gedenkstätte in auschwitz zu
besuchen und um unterwegs ehemalige mithäftlinge heiners zu treffen.
deren besondere beziehung zueinander lässt lena beinahe eifersüchtig
werden. sie realisiert, dass diese andere erfahrung eine ihr fremde
welt ist, die ihr trotz all ihres wissens und ihres verständnisses
fremd bleibt. heiner muss sich fragen, ob seine erlebnisse sich
überhaupt vermitteln lassen.
trotz
einer gewissen distanz gelang es der autorin ein sehr eindringliches
buch zu schreiben. beim lesen der ungeschönten schilderung dieser
unvorstellbaren grausamkeiten gab es momente, in denen ich beim
weiterlesen stockte und das buch weglegen musste. immer wieder
stellte sich die frage, wie menschen so handeln und wie menschen das
aushalten konnten. heiner wollte unbedingt überleben, um später
zeugnis ablegen zu können, wenn die täter zur rechenschaft gezogen
werden. sein eigenes ueberleben hat jedoch bei ihm auch schuldgefühle
ausgelöst, weil er irgendwie auf kosten der toten überlebt hat.
dies alles macht diese geschichte zu einem ganz besonderen
denkanstoss.
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