16.04.2019

olga grjasnowa: die juristische unschärfe einer ehe

leyla, von ihrer mutter schon früh gefördert, tanzt mittlerweile im ballett des bolschoi-theaters. altay arbeitet als assistenzarzt in einem staatlichen krankenhaus, in dem es an allem fehlt. die beiden führen eine zweckehe um dem heiratsdruck ihrer familien zu entgehen, denn altay ist schwul und leyla lesbisch. moskau bietet aber auch keine perspektive, so ziehen sie nach berlin, wo sie jonoun kennenlernen. die sich entwickelnde dreiecksbeziehung ist kompliziert und nicht beständig. als alles zu zerbrechen droht, reisen die drei in ihre heimat, den kaukasus.
die rasante und spannende geschichte, die an deren ende beginnt und in der retrospektive erzählt wird, berichtet nicht nur von der komplizierten beziehung dreier menschen, sondern auch vom schwierigen leben zwischen tradition und moderne in aserbeidschan. trotz allen unwägbarkeiten bleiben sich leyla und altay in einer ganz besonderen art der liebe zugetan. die klare sprache und prägnanten sätze tragen viel zum lesevergnügen bei. man kann das buch kaum weglegen, bevor es zu ende gelesen ist.

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