die grossmutter tut sich schwer mit dem
leben in der neuen heimat. in russland war sie einst eine gefeierte
tänzerin, im flüchtlingsheim in deutschland ist sie vor allem darum
besorgt, ihren enkel vor den einflüssen dieser welt zu schützen.
als sich ihr mann in eine andere frau verliebt und noch einmal vater
wird, entsteht daraus erstaunlicherweise kein eifersuchtsdrama. die
grossmutter ist eher bemüht alle in einer art grossfamilie zu
vereinen, während der enkel langsam in die pubertät kommt und sich
ihrer fürsorglichen belagerung zu entziehen beginnt.
die zeitweise beinahe groteske
geschichte ist ein erfrischendes lesevergnügen und gibt einen –
wenn auch zeitweise überzeichneten – einblick ins leben und in die
probleme aus russland eingewanderter menschen. bestechend sind die
detaillierten beschreibungen von menschen und orten. leider vermag
das buch nicht immer die spannung zu halten, aber es bleibt
unterhaltsam und trotz der vielen karikierten personen und handlungen
trotzdem irgendwie ernsthaft.
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