24.10.2019

rolf lappert: nach hause schwimmen

wilburs mutter stirbt bei seiner geburt in new york und sein vater ist über den verlust seiner frau so schockiert, dass er weggeht und unauffindbar bleibt. so werden waisenhäuser, grosseltern, pflegeeltern und erziehungsanstalten wilburs neue heimat. damit das leben nicht zum fiasko wird, kompensiert er seine kleinwüchsigkeit und schmächtigkeit mit intelligenz und schlauheit. viele träume und sehnsüchte bleiben unerfüllt und die suche nach seinem vater ist mit vielen enttäuschungen verbunden. der wunsch zu sterben, begleitet ihn durch die ganze adoleszenz. einzig aimée, eine junge frau, vermag vielleicht etwas zu ändern.
das bei seiner neuerscheinung sehr gelobte und gefeierte buch beschreibt die odyssee eines waisenknaben. aus der gegenwart wird in wiederkehrenden retrospektiven über alles zurückliegende berichtet. die weitverzweigten familien- und beziehungsverhältnisse und die vielen vorkommenden personen fordern einen beim lesen ziemlich. die herausragenden beschreibungen von landschaften und menschen machen die geschichte aber zu einem wirklichen erlebnis. leider enttäuscht die flüssige und zeitweise spannende lektüre mit einem etwas flachen schluss.

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