in
einem führenden warenhaus der stadt arbeitet robert stettler seit
vielen jahren als dekorateur. seine im immer gleichen jahresrhythmus
sorgfältig und aufwändig gestalteten schaufenster sind ein
inbegriff solider qualität. eines tages wird ein junger kollege
eingestellt, der mit neuen ideen viel erfolg hat und von stettler als
konkurrent empfunden wird. diese entwicklung geschieht um 1968, der
zeit der studentenrevolten. mit den sich verändernden zeiten geraten
auch seine wertvorstellungen ins wanken; er realisiert, dass seine
zeit abgelaufen ist. seit seine mutter gestorben ist, lebt er alleine
sein streng geregeltes, aber einsames leben. nur ein briefwechsel mit
der von ihm bewunderten radiopianistin lotte zerbst hält ihn noch
aufrecht und er hofft auf eine begegnung mit der künstlerin.
was
für eine ergreifende, gehaltvolle geschichte eines menschen in
zeiten gesellschaftlichen umbruchs. die auseinandersetzung mit
dem aelterwerden und der konfrontation mit der nachfolgenden
generation, die die geltenden werte in frage stellt, gelingt ihm
schlecht. unsicherheit, machtverschiebungen, vermeintliche
feindschaften beginnen seine arbeitswelt zu dominieren. hier wird ein
aktuelles thema aufgenommen, das heute viele menschen betrifft.
allein die beschreibung des einsamen lebens stettlers lohnt schon,
sich in diesen text zu vertiefen. ein zutiefst menschlicher roman der
subtil die befindlichkeit der protagonisten beschreibt.
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