12.12.2019

ivna žic: die nachkommende

die geschichte beginnt mit einer bahnreise von paris nach kroatien. die erzählerin verlässt den mann, mit dem sie eine beziehung hatte, die keine dauernde werden konnte. ihre reise führt sie zur insel, woher ihre grossmutter kommt und auf der ihre ganze familie jedes jahr die sommerferien verbringt. unterwegs geht sie ihren gedanken nach, erinnert sich an ihre grosseltern, an frühere besuche und an unbequeme reisen. das land, aus dem sie dereinst kam gibt es nicht mehr; die grenzen haben sich verschoben und eine andere bedeutung bekommen.
mit der subtilen beschreibung ihrer erinnerungen vermittelt sie das lebensgefühl vieler junger menschen der nachkommenden einwanderergeneration. genaue beobachtungen – vermittelt in einer anspruchs­vollen sprache – lassen immer wieder die probleme und schwierigkeiten durchscheinen. dagegen stehen die chancen der zweisprachigkeit und des lebens mit zwei kulturen. ein buch, das sich auf einer ganz besondere art mit der thematik beschäftigt. schade, dass für die kroatischen textteile keine uebersetzung bereitsteht.

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