30.01.2020

christian berkel: der apfelbaum

sala ist 13, otto 17 jahre alt, als sie sich kennenlernen und verlieben. zwei menschen, deren herkunft anfangs der 1930er jahre in berlin nicht unterschiedlicher sein könnte: otto, ein arbeitersohn aus kreuzberg und sala, tochter reicher, jüdischer intellektueller. die zeiten werden immer schwieriger, sala muss berlin verlassen, otto wird eingezogen und kommt tief nach russland an die ostfront, von wo er erst fünf jahre nach kriegsende aus der gefangenschaft heimkehrt. salas odyssee endet letztlich in argentinien, wo sie aber kein glück findet. auch sie kehrt wieder zurück nach deutschland. sie hat otto nie vergessen und als sie seinen namen im telefonbuch findet, treffen sie sich nach mehr als zehnjähriger trennung wieder.
der besuch des autors bei sala, seiner mutter, die mittlerweile über 90 jahre alt ist, macht den anfang. er lässt sie ihre geschichte erzählen, die geschichte einer ganz besonderen liebe. daraus entsteht immer mehr eine erzählung über eine sehr spezielle familie, die zurückreicht bis ins ausgehende 19. jahrhundert. exemplarisch berichtet er über menschen und deren leben in der wechselvollen geschichte deutschlands. spannend und liebevoll schreibt der autor über seine familie und zeichnet die einzelnen figuren und schauplätze genau und lebendig nach. trotz aller ernsthaftigkeit und schwere lässt dieses buch immer wieder platz für hoffnung.

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